Sinneswahrnehmung

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Sensorisch (sensoriell) stellt in der Anatomie und Physiologie einen Oberbegriff für die verschiedensten Sinnesmodalitäten dar.

Rezeptoren bzw. Neurone – in Nervenbahnen, Zentren oder auch ganze Hirnrindengebiete, die im Dienste solcher Sinnesleistungen wie Hören, Sehen, Riechen usw. stehen, werden als sensorisch bezeichnet.

Eigentlich gibt es gar keine Bilder, Geräusche, Geschmäcker oder Gerüche, sondern nur Wellen und Moleküle - Sinnesempfindungen sind virtuelle Konstrukte des Gehirns. Am Anfang dieser einzigartigen Transformation stehen die Sinnesorgane, die Reize wie Licht- oder Schallwellen in elektrische Signale umwandeln. Diese werden in bestimmte Gehirnareale geleitet, die auf Input dieser Art spezialisiert sind. Manche Reize stammen aus dem Körper selbst. Und obwohl manche Reize bewusst wahrgenommen werden, bleiben die meisten doch unbewusst.[1]
altes Modell (seriell) neues Modell (parallel)
Assoziationscortex
sekundärer sensorischer Cortex
primärer sensorischer Cortex
Thalamus
Rezeptoren
Assoziationscortex Assoziationscortex Assoziationscortex Assoziationscortex
sekundärer sekundärer sekundärer sekundärer sekundärer sekundärer
primärer primärer primärer
Thalamus Thalamus
Rezeptoren

Früher ging man von einem streng hierarchischen Sinnessystem aus, das in der Verarbeitung der Informationen schrittweise vorgeht, um aus den Reizen der Sinnesorgane eine Vorstellung unserer Umwelt im Gehirn zu erzeugen. Aktuell geht man davon aus, dass diese Verarbeitung parallel verläuft und dass auch Informationen nicht nur an die nächsthöchste Stufe weitergegeben wird, sondern auch an die übernächste Stufe. Dadurch können die Informationen wesentlich schneller verarbeitet werden.[2]




Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 74.
  2. Henning Beck, Sofia Anastasiadou, Christopher Meyer zu Reckendorf: Faszinierendes Gehirn. Eine bebilderte Reise in die Welt der Nervenzellen. Heidelberg 2016, 142.