Schlaf: Unterschied zwischen den Versionen

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Einschlafen ist gekennzeichnet durch die zentrale Synchronisation, der Neuronenaktivität, Aktivierungsrückgang und Abnahme des Bewusstseins. Insgesamt sind etwa 1000 Veränderungen bekannt. Periphäre Organe (Sinnesorgane und Muskeltätigkeit) bleiben dagegen funktionsfähig. Im Schlaf kommt es zu einer Abnahme des [https://de.wikipedia.org/wiki/Tonus Muskeltonus] und der reflektorischen Erregbarkeit. [[Herzfrequenz]], [[Blutdruck]],[[Körpertemperatur]] und [[Atemfrequenz]] nehmen ab und sind nur eingeschränkt regulierbar. Aktiviert werden im Schlaf das [[Wachstumshormon]] und die [[Sexualhormone]] sowie die [[Synthese]] von [[DNS]]. Die Reizung des [[Formatio reticularis] führt zum Erwachen. Beim Menschen ist lediglich ein im Schlaf-Wach-Rhytmus schwankender [[Serotonin]]gehalt in den [[Raphe-Kernen]] des [[Hirnstamm]]es bekannt. Fehlendes Serotonin bedeutet Schlaflosigkeit.<ref name="B1553">Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1553.</ref>
Einschlafen ist gekennzeichnet durch die zentrale Synchronisation, der Neuronenaktivität, Aktivierungsrückgang und Abnahme des Bewusstseins. Insgesamt sind etwa 1000 Veränderungen bekannt. Periphäre Organe (Sinnesorgane und Muskeltätigkeit) bleiben dagegen funktionsfähig. Im Schlaf kommt es zu einer Abnahme des [https://de.wikipedia.org/wiki/Tonus Muskeltonus] und der reflektorischen Erregbarkeit. [[Herzfrequenz]], [[Blutdruck]],[[Körpertemperatur]] und [[Atemfrequenz]] nehmen ab und sind nur eingeschränkt regulierbar. Aktiviert werden im Schlaf das [[Wachstumshormon]] und die [[Sexualhormone]] sowie die [[Synthese]] von [[DNS]]. Die Reizung des [[Formatio reticularis] führt zum Erwachen. Beim Menschen ist lediglich ein im Schlaf-Wach-Rhytmus schwankender [[Serotonin]]gehalt in den [[Raphe-Kernen]] des [[Hirnstamm]]es bekannt. Fehlendes Serotonin bedeutet Schlaflosigkeit.<ref name="B1553">Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1553.</ref>


{{Zitat| Nur wenn sich das [[thalamokortikale System]] im [[Wachzustand]] befindet, empfinden wir Schmerzen. Im [[Schlaf]] können zwar [[Nozizeptoren]] und nozizeptive Rückenmarkzellen aktiviert werden und über aszendierende Bahnen nozizeptive Information zum [[Thalamus]] weiterleiten, doch wird die weitere Verarbeitung im [[Thalamus]] blockiert, so dass keine bewussten Schmerzen erzeugt werden. Jedoch aktivieren starke Schmerzreize das aufsteigende [[retikuläre System]], so dass wir aufgeweckt werden.<ref>Hans-Georg Schaible: Nozizeption und Schmerz, Berlin 2011, 307.</ref>}}
{{Zitat| Nur wenn sich das [[thalamokortikale System]] im [[Wachzustand]] befindet, empfinden wir [[Schmerzen]]. Im Schlaf können zwar [[Nozizeptoren]] und nozizeptive Rückenmarkzellen aktiviert werden und über aszendierende Bahnen nozizeptive Information zum [[Thalamus]] weiterleiten, doch wird die weitere Verarbeitung im [[Thalamus]] blockiert, so dass keine bewussten [[Schmerzen]] erzeugt werden. Jedoch aktivieren starke Schmerzreize das aufsteigende [[retikuläre System]], so dass wir aufgeweckt werden.<ref>Hans-Georg Schaible: Nozizeption und Schmerz, Berlin 2011, 307.</ref>}}
{{Zitat|Im thalamokortikalen nozizeptiven System wird die bewusste Schmerzempfindung erzeugt. Da die Verarbeitung der nozizeptiven Informationen im Thalamus während des Schlafes blockiert ist, haben wir im Schlaf keine Schmerzempfindung.<ref>Hans-Georg Schaible: Nozizeption und Schmerz, Berlin 2011, 308.</ref>}}
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Version vom 19. Mai 2019, 05:05 Uhr

Säugetiere und Vögel haben einen Wach-Schlaf-Rhythmus und träumen, der Haushund ganz sicher. Die Kenntnisse über den Wach-Schlaf-Rhythmus kommt zum großen Teil aus EEG-Befunden. So haben wir im Tiefschlaf langsame Wellen. Im REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) sind die schnellen Augenbewegungen Ausdruck des aktiven Handelns im Traum. Dies ist nach dem Tiefschlaf die natürliche Folge bis zum Erwachen. Im Alter verkürzt sich der Tiefschlaf und die Gesamtdauer des Schlafes. Schlaf wird gleichgesetzt mit Entspannung und körperlicher und geistiger Erholung. Die biologische Bedeutung ist aber noch nicht eindeutig geklärt.[1]

Einschlafen ist gekennzeichnet durch die zentrale Synchronisation, der Neuronenaktivität, Aktivierungsrückgang und Abnahme des Bewusstseins. Insgesamt sind etwa 1000 Veränderungen bekannt. Periphäre Organe (Sinnesorgane und Muskeltätigkeit) bleiben dagegen funktionsfähig. Im Schlaf kommt es zu einer Abnahme des Muskeltonus und der reflektorischen Erregbarkeit. Herzfrequenz, Blutdruck,Körpertemperatur und Atemfrequenz nehmen ab und sind nur eingeschränkt regulierbar. Aktiviert werden im Schlaf das Wachstumshormon und die Sexualhormone sowie die Synthese von DNS. Die Reizung des [[Formatio reticularis] führt zum Erwachen. Beim Menschen ist lediglich ein im Schlaf-Wach-Rhytmus schwankender Serotoningehalt in den Raphe-Kernen des Hirnstammes bekannt. Fehlendes Serotonin bedeutet Schlaflosigkeit.[2]

Nur wenn sich das thalamokortikale System im Wachzustand befindet, empfinden wir Schmerzen. Im Schlaf können zwar Nozizeptoren und nozizeptive Rückenmarkzellen aktiviert werden und über aszendierende Bahnen nozizeptive Information zum Thalamus weiterleiten, doch wird die weitere Verarbeitung im Thalamus blockiert, so dass keine bewussten Schmerzen erzeugt werden. Jedoch aktivieren starke Schmerzreize das aufsteigende retikuläre System, so dass wir aufgeweckt werden.[3]
Im thalamokortikalen nozizeptiven System wird die bewusste Schmerzempfindung erzeugt. Da die Verarbeitung der nozizeptiven Informationen im Thalamus während des Schlafes blockiert ist, haben wir im Schlaf keine Schmerzempfindung.[4]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1552.
  2. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1553.
  3. Hans-Georg Schaible: Nozizeption und Schmerz, Berlin 2011, 307.
  4. Hans-Georg Schaible: Nozizeption und Schmerz, Berlin 2011, 308.