Radio Horeb

Aus Organspende-Wiki
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Sendungen

Walter Ragg: Die Würde des Lebens: vom Anfang bis zum Ende (30.04.2020) (57:36)

Bei Radio Horeb wurde am 30.04.2020 das Interview "Die Würde des Lebens: vom Anfang bis zum Ende" mit Walter Ragg und Gabriele Hüter ausgestrahlt:[1] Darin heißt es:

Der heilige Augustinus hat einmal gesagt: Auch wer sich selbst tötet, tötet einen Menschen. (39:55)
Dadurch soll man sich bewusst machen, dass die Todesstunde die wichtigste Stunde unseres Lebens ist. (44:55)

Von dieser Haltung ist die katholische Kirche inzwischen abgekommen.

Michael Ragg ist Journalist und Leiter der "Raggs Domspatzen". Redakteur der Zeitschrift "Lebensforum", Lebensrecht für alle. Er war Delegierter bei der ALfA-Bundesversammlung.

Walter Ramm: Organspende als Liebesdienst? (26.04.2020) (1:19:29)

Am 26.04.2020 strahlte Radio Horeb die Sendung "Organspende als Liebesdienst?" mit Michael Ragg aus.[2] Darin heißt es:

1968 ... kommt eine neue Definition des Todes auf, der Hirntod. (1:10)

Siehe: Chronik/Hirntod

Erst eine solche Definition macht es möglich, einem sterbenden Menschen solche Organe zu entnehmen, die fast ohne Unterbrechung durchblutet werden müssen. (1:20)

Siehe: Todesverständnis

Und dennoch geben weniger als ein Drittel aller Deutschen an, einen Spenderausweis zu besitzen. Offensichtlich bleibt da ein gewisses Misstrauen. (2:10)

Siehe: Entscheidungen

Man muss aber wissen, wenn man keine Erklärung abgegeben hat, dann werden die nächsten Angehörigen befragt und können auch die eine eigene Entscheidung treffen, wenn man selber nie etwas gesagt hat. (10:30)

Es steht immer der Wille des Hirntoten im Blick und soll nach § 4 TPG umgesetzt werden:

  1. Liegt eine schriftliche Willenserklärung des Hirntoten vor, ist danach zu verfahren.
  2. Liegt diese nicht vor, werden die Hinterbliebenen gefragt, ob ihnen eine mündliche Willenserklärung des Hirntoten bekannt ist, nach der verfahren werden kann.
  3. Liegt diese nicht vor, werden die Hinterbliebenen gefragt, was sie meinen, was der Wille des Hirntoten sein dürfte, nach der verfahren werden könnte.
  4. Haben die Hinterbliebenen auch keine Ahnung, was der Wille des Hirntoten sein könnte, entscheiden die Hinterbliebenen.

Siehe: Entscheidungen

... dass das Kind einen schweren Unfall hatte und offensichtlich stirbt. (14:15)

Siehe: Todesverständnis

Das ist furchtbar schwer, und es ist auch keine wirklich freie Entscheidung dann, denn zur freien Entscheidung gehört, dass man informiert ist. Und man wird ja nicht wirklich informiert über das, was dann passiert, was Hirntod wirklich bedeutet. Es wird nur einem gesagt, ... der Mensch sieht jetzt nur noch lebendig aus, ist es aber nicht. Und das muss man dann glauben. (14:50)

Seit 2013 wird jeder Versicherte über den Hirntod aufgeklärt. Die BZgA stellt verschiedene Informationen zur Verfügung. Man muss sie nur anfordern. Zum Hirntod ist vor allem deren Heft "Kein Weg zurück" zu nennen. - Die Informationen gibt es sehr wohl, aber wenn sich die Menschen nicht informieren wollen, kann man sie nicht dazu zwingen. Es gibt keinen Informationszwang, sondern auch ein Recht auf Unwissenheit. Nur sollte man sich nicht beschweren, wenn man dann die Informationen braucht, die man zuvor ignoriert oder gar verweigert hat.

Wie der betreffende Mensch dann stirbt, davon erfährt man gar nicht.(15:30)

Siehe: Todesverständnis, Ablauf einer Organentnahme

Da wird gesagt, eine Organtransplantation kann Menschen helfen und kann ihnen die Chance auf ein neues Leben eröffnen. Da ist also ein ganz großes Wort. Und dann kommen Fragen und Antworten. Und das sind mehr so technische Fragen: bis zu welchem Alter kann man denn spenden, muss man sich erst untersuchen lassen, welche Organe kann man spenden? Das ist es dann schon. Und dann gibt es noch weiterführende Links zu ausschließlich Organisationen, die die Organspende propagieren und eine Bestellmöglichkeit für den Organspendeausweis. (16:30)

Das klingt so, als solle man diese Informationen nicht liefern.

Wie stirbt ein Hirntoter? Hat er vielleicht bei der Organentnahme Schmerzempfinden? (17:45)

Siehe: Schmerz

Was ist mit möglichen Persönlichkeitsveränderungen, wenn zum Beispiel ein Herz transplantiert wird? (17:50)

Siehe: Märchen

Tatsächlich wird nur bei ca. 10% bei den in Frage kommenden Hirntoten, also bei den als hirntot diagnostizierten Menschen, werden überhaupt solche Ausweise gefunden. (18:40)

Siehe: Entscheidungen

Jetzt haben plötzlich einige Ärzte gesagt, ds genügt nicht. Wir brauchen den Hirntod als neues Todeszeichen. Und wir wollen diese Menschen, die nach dem Augenschein noch leben, sie eben als tot definieren. (29:00)

Siehe: Hirntodkonzept

Man muss sich vergegenwärtigen, dass ein Arzt niemals sagen kann, wann ein Mensch wirilch stirbt. (29:25)

Der Arzt kann sehr wohl sagen, wann ein Mensch stirbt. Er kann aber nicht genau sagen, wann der Tod eingetreten ist.

Aber wann die Seele den Körper verlässt, und das ist ja die eigentliche Todesdefinition, zumal für uns Christen, wann der göttliche Odem mit dem Gott die menschliche Materie beseelt hat, wann der wieder weicht, das kann man nun nicht sehen. (30:10)

Nach Gen 2,7 ist der Odem der Atem. Dann hat vor der Feststellung des Hirntodes der Odem den Menschen verlassen, da Hirntoten der Atemreflex erloschen ist. Dieses wird in jeder HTD mit dem Apnoe-Test überprüft.

Deswegen ist man sehr vorsichtig, den Tod anzunehmen, wenn Lebenszeichen noch vorhanden sind, wie es bei Hirntoten der Fall ist. (30:35)

Siehe: intermediäres Leben, spinale Reflexe, Moses Maimonides, Phänomen-Ebene

Im Zweifel sollte ich noch annehmen, dass der betreffende Mensch noch lebt. (30:50)

Siehe: Menschenbild, Körper-TX

Man könnte hier viele Geschichten erzählen von Menschen, die im Koma gelegen sind, und vieles eben mitbekommen haben, was man nicht für möglich gehalten hätte. (30:45)

Siehe: Koma, Hirntod

Keineswegs![Anm. 1] Das wurde festgestellt auf einer Tagung, die im Vatikan stattgefunden hat. Papst Johannes Paul II. hat noch kurz vor seinem Tod diese Tagung einberufen in die päpstliche Akademie der Wissenschaften. Und diese Tagung, sie ist leider wenig bekannt, dass die große Mehrheit dort festgestellt hat, dss der Hirntod eben nicht der Tod des Menschen ist. Und da waren führende Fachleute aus allen möglichen Bereichen dabei, aus Deutschland zum Beispiel der Philosoph Robert Spaemann, der kürzlich gestorben ist, oder Prof. Waldstein aus Salzburg als Rechtshistoriker. Und eben auch führende Experten aus der Medizin. (33:05)

Siehe: PAS 2005, Robert Spaemann, Wolfgang Waldstein

Und dort wurde festgestellt, dass zum Beispiel die vorausschickende Prognose, also die Definition des Hirntodes, lautet ja, dass ein irreversibler Stillstand des Gehirns vorliegt. Und diese Irreversibilität, also dass man das nicht rückgängig machen kann, das ist eben keine Diagnose, sondern eine Prognose. (33:50)

Siehe: Prognose, Diagnose, Irreversibilität

Und diese Prognose hat sich schon vielfach als falsch erwiesen. (34:20)

Siehe: lebende Hirntote

Es ist so, es wurde damals auch festgestellt bei dieser im Abschlusskomminete bei dieser Tagung im Vatikan, diese, der Fortschritt der Medizin hat dazu geführt, dass man heute viele Menschen behandeln kann, erfolgreich behandeln kann, die früher, die man früher als hirntot bezeichnet hätte. (34:25)

Siehe: Todesverständnis, Reanimation von Hirntoten, Reanimation des Gehirns

In Polen gibt es zum Beispiel eine Klinik von einem Professor Taller, der sich gezielt um solche Menschen kümmert, bei denen der Hirntod diagnostiziert worden ist. Und er hat schon in hunderten von Fällen diese Menschen ins Leben zurückgebracht, das sie natürlich noch nie verlassen hatten. Sie waren aber als hirntot diagnostiziert. (34:55)

Siehe: Taller

Professor Waldstein hat hingewiesen, in einem jüngst veröffentlichten Buch, auch auf einen Fall, der sich in Salzburg ereignet hat. Zwei Jugendliche sind ziemlich zur gleichen Zeit ins Krankenhaus eingeliefert worden, beide nach Unfällen mit Schädelhirntraumen. In einem Fall hat der Transplantationsbeauftragte gleich gesagt, das ist ein Fall für eine Organspende und der behandelnde Arzt hat dann diesen Patienten gleich überstellen lassen in das AKH nach Wien, wo dann die Organentnahme vorgenommen worden ist, und dann der Betreffende dann gestorben hat. Der Andere, bei dem anderen Jugendlichen wurde die Zustimmung zur Organentnahme verweigert, er war ebenfalls als hirntot diagnostiziert. Aber durch eine gute Behandlung kam er wieder zurück, er hat seine Matura gemacht, sein Abitur gemacht, und konnte gut weiterleben. Also die Unumkehrbarkeit, wenn ein Organ ausfällt, dann heißt das unumkehrbar ist. Das ist beim Herzen auch so. Wenn das Herz still steht, dann kann durch geeignete Behandlung, durch Herzmassage, was auch immer, unter Umständen die Funktion wieder hergestellt werden. Und beim Gehirn ist es auch so. (35:20)

Siehe: Wolfgang Waldstein, Irreversibilität, Reanimation von Hirntoten, Reanimation des Gehirns

Und da habe ich wirklich gestaunt, wie ich das ganze recherchiert habe, dass auch die die Feststellung des Hirntodes extrem unsicher ist, und oft auch fehlerhaft vorgenommen wird, und vielleicht auch gar nicht richtig vorgenommen werden kann. Denn heute ist die Wissenschaft überhaupt erst in der Lage, habe ich gelernt, ein bis zwei Zentimeter im Gehirn Ströme zu messen. Man kann das gar nicht richtig messen. Und was mich wirklich gewundet hat, denn ich bin bis dato immer davon ausgegangen, naja, Hirnströme, die misst man halt, da legt man Elektroden an, und dann stellt man fest, da ist eben noch was oder da ist nichts mehr. Aber das ist sehr viel schwieriger, als der Laie sich das vorstellt. Und er macht sich darüber überhaupt keine Gedanken. (37:00)

Siehe: HTD, EEG, EEG-Nulllinie

Und darüber hinaus erhebt sich die grundsätzliche Frage, ja warum soll den die Seele im Gehirn sitzen? Und da hat sich im besonderen gehalten, und noch 1990, als es diese gemeinsame Erklärung gab, die Sie zitiert haben, war die Begründung, ja, das Gehirn ist ein ganz besonderes Organ, es integriet alle übrigen Organe erst zu einem Organismus. Ohne Gehirn sind praktisch die anderen Organe nicht miteinander kommunizierende, auseinanderfallende Teile. Ein Organismus wird erst eben durch das Gehirn. Und das ist mittlerweile wissenschaftlich wiederlegt. Vor allem durch die Forschung eines Professor Shewmon aus den USA, der festgestellt hat, nicht das Gehirn integriert den ganzen Organismus, sondern der integriert sich selber. Alle Organe gemeinsam tun das. Und das kann man leicht nachvollziehen, wenn man überlegt, dass man für hirntot diagnostizierte Frauen in der Lage sind, eine Schwangerschaft weiterhin auszutragen, gesunde Kinder zu gebären, dann Muttermilch zu entwickeln und so weiter. Also komplizierte Prozesse, etwa auch die Wundheilung ist möglich. Der Körper reguliert weiterhin seine Temperatur. Gegen Infektionen werden Antikörper gebildet und so weiter. Der für hirntot erklärte Körper weist viele Fähigkeiten auf, die nur durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Organe überhaupt möglich sind. (59:15)

Siehe: Alan Shewmon, intermediäres Leben, Leben der Hirntoten

Und das hat Professor Shewmon ganz intensiv erforscht, und das wurde letztlich auch - also seine Forschungen sind auch Grundlage, sind auch anerkannt worden vom Deutschen Ethikrat und diese Tagung im Vatikan, wo er gesprochen hat, hat gesagt, das ist so valide und das ist so sicher, dass man einfach nicht mehr sagen kann, dass der Hirntod der Tod des Menschen ist. (41:10)

Siehe: Alan Shewmon, PAS 2005, PAS 2006

... die nach geltendem Recht in Deutschland nur erlaubt sind, wenn der Mensch eben als tot ... ansonsten ist die Organspende ja nur erlaubt eben, unter der Voraussetzung, der Mensch ist tot. (42:40)

In Deutschland ist die Organentnahme nur zulässig, wenn "der Tod des Organ- oder Gewebespenders nach Regeln, die dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft entsprechen, festgestellt ist". (§ 3 Abs. 1 TPG) Dieses nach "dem Stand der Erkenntnisse der medizinischen Wissenschaft" ist der Hirntod.

Und davon kann beim Hirntod einfach nicht mehr sicher ausgegangen werden. Das hat die Entwicklung der Wissenschaft gezeigt. (43:00)

Siehe: gemeinsame Erklärungen

Das ist ein Punkt, den wir festhalten können: Der Hirntod ist nicht in allen Fällen, also wenn jemand für hirntot erklärt wird, ist das nicht in allen Fällen unumkehrbar, sondern es gibt Fälle, in denen Menschen wieder zurückgekehrt sind, und die durchaus auch noch ein gutes Leben geführt haben. (43:15)

Siehe: lebende Hirntote

Kardinal Meißner, weil Sie nach der Haltung der Kirche gefragt haben, Kardinal Meißner hat im Lichte dieser Forschung mal gesagt, dass die Identifikation des Hirntods mit dem Tod des Menschen aus christlicher Sicht beim derzeitigen Stand der Debatte nicht mehr vertretbar ist. Er bedeutet nicht den Tod, er ist auch kein Todeszeichen und kein Todeszeitpunkt. (43:40)

Siehe: Todesverständnis

Wenn jemand hirnverletzt in das Krankenhaus eingeliefert wird, dann kommt sofort der Transplantationsbeauftragte dazu, und wenn der behandelnde Arzt der Meinung ist, der kommt vielleicht als Organspender in Frage, auch wenn noch überhaupt nicht nachgeschaut wurde, ob sich dieser als solcher erklärt hat, oder dem widersprochen hat, dann müssen gleich Vorkehrungen getroffen werden, dass im Fall des Falles, die Organe auch die entsprechende Qualität aufweist. Und das heißt, er werden medizinische Maßnahmen vorgenommen, die gar nicht seinem Interesse dienen, sondern die ausschließlich fremdnützig sind. (45:30)

Siehe: Transplantationsbeauftragter, organprotektive Behandlung

Es gibt eine ganze Reihe von Pflegern und Schwestern, die beteiligt waren an solchen Organexplantationen, die sind dann ausgeschieden, und machen das nicht mehr, weil sie eben gesehen haben, wie auch Menschen reagieren, denen die Organe entnommen werden. Sie zeigen Reaktionen wie zum Beispiel, dass der Blutdruck dann sehr stark ansteigt, zum Teil gibt es Muskelreaktionen, die als Abwehrreaktionen gedeutet werden können, Schweißausbrüche und so weiter. Ob da ein Schmerzempfinden ausgeschlossen werden kann? In der Schweiz ist eine Vollnarkose mittlerweile vorgeschrieben, auch ausdrücklich mit dieser Begründung, dass ein Schmerzempfinden nicht auszuschließen ist. (47:00)

Siehe: Schmerz, Schweiz

Und es gibt Fallschilderungen, die ganz stark in diese Richtung gehen. Also auch da könnte man zu Herzen gehendes sagen. Wie Menschen also Abschied genommen haben von einem Angehörigen, der explantiert werden sollte und dann hinterher wieder gesehen habenn und dann gesehen haben, welche Veränderungen da also äußerlich an dem Betreffenden anzutreffen waren. Ich war nicht dabei. Ich kann es selber nicht beurteilen, aber es gibt sehr glaubwürdige Schilderungen, die doch darauf hinweisen, dass man das Schmerzempfinden nicht ausschließen kann. (48:00)

Siehe: Schmerz

Wenn jetzt zum Beispiel eine Vollnarkose gegeben wird, dann wird man nicht einem toten Menschen eine Narkose verpassen. Das alleine spricht für sich ganz eindeutig für einen Sterbeprozess, und am Ende stirbt der Mensch unter den Händen der Chirurgen. (48:50)

Siehe: Todesverständnis

Wenn ein zweites Organ, das gespendet wird, dann muss der Spender nicht sterben. Das kann man nach wie vor gut heißen. Aber alles andere, wo der Mensch stirbt, der Spender, das ist in meinen Augen nicht in Ordnung. (53:10)

Siehe: Todesverständnis

Wenn man bedenkt, was für ein Geschäft daraus gemacht worden ist. Ein Empfänger, was der an Medikamenten nehmen muss, damit das Organ nicht abgestoßen wird. Und wenn das Organ trotzdem abgestoßen wird, bekommt er zum zweiten Mal eine Spende. Und dann der ganze Handel mit den Organen. Es ist unmöglich. (53:20)

Siehe: Organhandel, Kosten

Wenn man Werbefilme sieht, zu diesem Thema, dann wird immer jemand gezeigt, der sehr leidet unter einer Krankheit, meist Nierenkrankheit, oder Herzschwäche, der kaum noch gehen kann vor Herzschwäche, und dann wird der Betreffende gezeigt nach der Organspende, fröhlich im Kreis seiner Familie und mit neuem Leben. Das ist im Grunde ähnlich wie bei Rossau und dem Pilgerfilmen. Es wird dann eine rosige Zukunft ausgemalt. Und, es ist dann so: Es gibt auch Menschen, die an Lebensqualität gewinnen und die auch länger leben können, aber zu welchem Preis. Ich habe, als ich den Vortrag gehalten habe in einer Pfarrei vor ein paar Monaten, da ist eine Frau aufgestanden und hat dann gesagt, sie sei so dankbar, diesen Vortrag zu hören. Sie ist selbst Nieren-transplantiert. Die Niere ist inzwischen nicht mehr funktionsfähig, auch die transplantierte, und sie soll nun nochmal transplantiert werden, will das aber nicht mehr. Alle Leute hätten ihr gesagt, nach der ersten Transplantation, ja sie müsse nun sehr dankbar sein und wie toll, und sie hätte nun ein neues Leben. Und sie hätte sich nicht getraut, wie schlecht es ihr geht, wie schlecht es ihr gegangen ist nach der Transplantation, für die sie natürlich trotzdem dankbar ist. Es wird aber immer unterschlagen, dass der Körper versucht, jedes transplantierte Organ abzustoßen. Und das ist doch gerade heute, wo wir gelernt haben, dass wir sehr auf die Natur hören sollen, ist es doch bemerkenswert, dass das Ganze keine Rolle spielt in der Diskussion, dass jeder Körper jedes transplantierte Organ anlehnt und versucht abzustoßen, und dass lebenslang nach einer Transplantation diese Immunreaktion unterdrückt werden muss. (54:55)

Siehe: Zufriedenheit, Leben - dank dem Spender

Der Kostenpunkt liegt zwischen 50.000 und 100.000 Euro im Jahr, nur die Medikamente, wobei ich das natürlich jedem gönne und dass jeder, der jetzt transplantiert worden ist, soll das auch bekommen, das ist ja klar. Und man musss auch kein schlechtes Gewissen dabei haben, aber man muss einfach wissen, dass nach einer Transplantation nicht einfach das neue Leben beginnt, sondern es ist ein Leben, das auch weiterhin mit großen Einschränkungen verbunden ist. (57:20)

Siehe: Kosten[Anm. 2]

Man muss übrigens schon, wenn man auf der Warteliste steht, muss man sich ständig zur Verfügung halten, man muss in bestimmter Weise leben, man muss immer abrufbereit sein, und oft wird man umsonst ins Krankenhaus gerufen. Es hat ein namhafter Professor der Universität in München in der katholischen Tagespost neulich, in der Tageszeitung einen großen Artikel neulich veröffentlicht, wo er sagt, er habe es selber miterlebt, wie groß die Entäuschung dann auch war, wenn es nicht geklappt hat. Und dass dann auch sehr oft das Organ, das man bekommen hat, wieder abgestoßen wird. (57:55)

Wartepatienten dürfen, wenn sie es körperlich vermögen, auch in Urlaub fahren. Sie haben sich nur zuvor bei ihre TXZ abzumelden und bei ihrer Rückkehr zurückzumelden.

Und es ist zum Teil auch so, dass die Transplantation selber den Bedarf erzeugt, weil viele, die auf der Warteliste stehen, die sind auch schon mal transplantiert worden, aber das Organ, das man bekommen hat, es hält eben nicht ewig. Und dann geht es wieder von vorne los. (58:55)

Siehe: Re-Transplantation

Man kann schon etwas Positives im Einzelfall erreichen, aber die Frage ist, was ist auf der anderen Seite. (59:30)

Siehe: Zufriedenheit

Man hat in Amerika Untersuchungen also festgestellt, dass die Menschen, die ein Fremdorgan bekommen haben, dass die sich in ihren Gewohnheiten verändert haben. Weil in jedem Körper, jede Zelle hat alles gespeichert, und das wird durch die Organspende weitergegeben. Da gibt es Untersuchungen von Therapeuten und Ärzten, die das belegen, dass sich ein Mensch verändert durch ein Fremdorgan. (1:01:55)

Siehe: Märchen

Daran habe ich nicht geglaubt, aber es gibt erregende Fälle und gut dokumentierte und untersuchte Fälle, die nahelegen, dass das tatsächlich so ist. Vielleicht besonders stark, wenn es um ein Herz geht. Da ist zum Beispiel, großes Aufsehen hat es erregt, als eine Amerikanerin namens Claire Sylvia, das kann man auch googeln, die hat einen Bestseller veröffentlicht, in den 90-er Jahren, dem Titel "Herzensfremd" ist, das auch auf deutsch erschienen. Ihr sind also ein Herz und eine Lunge eines verunglückten Motorradfahrer transplantiert worden, den sie nicht kannte. Und die war 48 Jahre alt und hat dann kurz nach der Operation an sich Wesenszüge entdeckt und Vorlieben, die sie vorher nicht gekannt hat. Sie war eine Tänzerin gewesen, hat also Fast-Food verabscheut, und auf einmal hat sie einen wahnsinnigen Appetit auf Chicken Nuggets und auf Bier gehabt, hat einen Gang entwickelt wie ein Footballer, so hat sie das beschrieben. Sie hat geträumt von einem Spender, sie hat seinen Namen gewusst, sein Aussehen gekannt, ohne dass sie ihn wirklich gekannt hatte. Und als es ihr genungen war, die Angehörigen ausfindig zu machen, des Verstorbenen, da hat sich herausgestellt, das war ein 18-Jähriger gewesen, der genau diese Vorlieben hatte, die sie nun entwickelt hat. Und dann hat ein Neuropsychologe aus den USA das alles gründlich untersucht, viele Fälle, das hat dann auch der Discovery Chanel veröffentlicht, mit vielen Fallstudien, und dann festgestellt, das gibt es also tatsächlich, Persönlichkeitsveränderungen, die einfach keinen anderen Schluss zulassen, als dass sie von der Transplantation kommen. Also, da gibt es wirklich tolle Geschichten, aber das würde vielleicht zu viel Zeit kosten, das zu erzählen. Jedenfalls habe ich daraus gelernt, und ich bin wirklich mit einer sehr kritischen Elle da drangegangen, weil ich dachte, na ja. Aber es scheint wirklich etwas dran zu sein, vor allem bei Herzoperationen. (1:02:45)

Siehe: Claire Sylvia

Wir haben ja als Christen, wir gehen ja als Christen von der Einheit von Körper und Geist aus. Der Mensch ist eine Einheit von Körper und Geist. Und er ist eben nicht einfach eine Maschine aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt ist, so dass man aus dem einen Auto den Motor rausnehmen kann und ihn in ein anderes Auto den Motor reinsetzt und dann läuft es eben genauso und dann ist alles gut. Sondern wir sind eine Einheit von Körper und Geist und Seele, oder wie man das auch immer ausdrücken will, aber eine Leib-seelische-Einheit. Und die kann man nicht einfach auseinanderreißen. Und das wirft natürlich ungeheure Fragen auf, die auch noch weitergehen im Bereich der Transplantation. Da sollte man jedenfalls mit äußerster Vorsicht ran gehen und nicht ein materialistisches Menschenbild befördern, und das ist auch etwas, was so ein Unbehagen hervorruft an der Transplantationsmedizin. (1:05:20)

Siehe: Kunstherz, Menschenbild, ECMO

... und dass sie sich klar machen, dass ein schlagendes Herz unterbunden wird und herausgenommen wird, und dadurch der Tod herbeigeführt wird. (1:09.40)

Es wird kein schlagenndes Herz entnommen. Das Herz wird zuvor zum Stillstand gebracht.

Es sind keine Entnahme von Organen am Leichnam, sondern es ist ein lebender Organismus zumindest, das wird niemand bestreiten, eigentlich am lebenden Menschen, denn solange unser Herz schlägt, würde ich sagen, sind wir nicht tot. (1:10:20)

Siehe: Menschenbild, ECMO

Es kann auch sein, dass die Seele behindert wird, bei ihrem Weg weiter zu gehen, und eine Bindung erfährt an den Transplantierten, das können wir gar nicht ausschließen, und das sind alles sehr wichtige Dinge. (1:12:15)

Wie will man etwas mit der Seele beweisen oder widerlegen, wenn es noch nicht einmal gelungen ist, im naturwissenschaftlichen Sinne die Existenz einer Seele zu beweisen bzw. zu widerlegen?

Kann man erreichen, was man möchte? Also kann man Leiden beenden, indem man dieses sichtbare Leben beendet, oder verstärkt man das Leiden noch weiter? (1:13:10)

Siehe: Zufriedenheit, Leben - dank dem Spender

Es gibt natürlich auch Alternativen zur Transplantation, in die investiert werden sollte. Und das viele Geld, das momentan in die Transplantation ausgegeben wird, ist da vielleicht letztlich auch besser angelegt. Es sind zum Beispiel schon erfolgreich Kunstherzen verpflanzt worden, 2002 schon in Berlin, sehr erfolgreich. Der Betreffende lebt noch, und sehr gut und er braucht noch nicht einmal Medikamente. (1:16:10)

Siehe: Kunstherz, Alternativen

Es gibt auch Forschungen, wie kann man vielleicht, wenn man den Hirntod und den Herztod abwartet, wenn der Mensch wirklich gestorben ist, wie kann man es schaffen, dass dann noch die Organe eine Qualität haben, die tatsächlich dann noch die Möglichkeit zu einer Organverpflanzung schafft, und so weiter. Es wird daran geforscht, menschliche Organe nachzuzüchten, und dabei meine ich nicht aus Tieren, oder dergleichen, sondern es gibt alle möglichen Forschungsansätze, und die waren zum Teil auch sehr erfolgreich, zum Beispiel ist die Warteliste schon mal um 20% vermindert worden, seit man Hepatitis C erfolgreich behandeln kann, mit einer antiviralen Therapie, und dann keine Lebertransplantation mehr braucht. Also es gibt Alternativen, in deren Erforschung eben auch investiert soll. (1:16:40)
Aber ich habe noch in keinem einzigen Vortrag, den ich gehalten habe, auch nur eine einzige Stimme gehört, die für eine Organspende nach Hirntod eingetreten. Also in der Realität ist die Stimmungslage bei den Menschen eine ganz andere. Sie antworten bei Umfragen, was sozial erwünscht ist, was sie überall hören, ... (1:18:30)

Vielleicht hat sich nur niemand getraut, das zu sagen.

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Katechismus: KKK 22.78 Therapieende

Walter Ramm: "Sterben an der Hand von lieben Menschen, nicht durch die Hand eines lieben Menschen." (48:00) [3]

Regina Breul (04.08.2015)

Am 04.08.2015 wurde ein aufgenommener Vortrag von Regina Breul ausgestrahlt. Darin sagt sie:

Es muss darauf hingewiesen werden, dass vom Vatikan noch keine offizielle Äußerung zum Thema des Hirntodkriteriums gibt. (0:55)

Siehe: PAS 1985, PAS 1989, PAS 2006, PAS 2012

Ab hier: Regina Breul

... seit 1960 praktisch die Herzmassage. (3:20)

()

Das war das apallische Syndrom oder Wachkoma. Und in den Jahren darauf kam es dadurch, dass immer mehr praktisch Patienten wiederbelebt wurden und beatmet wurden, war eben auch die Möglichkeit, dass diese Patienten sehr lange an dieser Beatmungsmaschine hingen. Diese Patienten oder diesen Zustand hat man dann als 'Coma dépass´s' bezeichnet. (4:00)

Siehe: Coma dépassé, Koma, Hirntod, Pierre Mollaret

Aber es war ganz klar, dass diese Menschen noch lebendig sind. (4:25)

Siehe: Pierre Mollaret in seiner Aussage von 1962.

Daran hat niemand gezweifelt. Man hat dann zwar in Erwägung gezogen, dass das Gehirn möglicherweise irreversibel geschädigt ist, aber es waren rechtlich gesehen und medizinisch gesehen lebende Menschen. (4:30)

Siehe: Pierre Mollaret, Piere Wertheimer

Ich war entsetzt, als ich 2008 begann, intensiv mit dem Thema befasst habe, dass Prof. Tönnis unter anderem an den Fliegerversuchen des Dritten Reiches beteiligt war und dabei seine Erkenntnisse zu diesem Thema letztendlich gewonnen hat. Er hat also maßgeblich diese Hirntoddefinition in Deutschland auch mit geprägt. (5:40)

Siehe: Tönnis

Die primäre Absicht, das wird auch immer wieder betont, dass die primäre Absicht dieses Coma dépassé zum Hirntod zu erklären, aber eben ganz wichtig war auch, dass, wie es da steht, ohne dieses Kriterium sehr hinderlich sein könnte bei der Organspende. (8:15)

Siehe: Hirntodkonzept, Ad-Hoc-Kommission

Früher war es so, dass man die Leute drei Tage in Ruhe gelassen hat und dann war sowieso alles klar. (8:55)

Kein Verstorbener lag 3 Tage in der Klinik.

Und es ist ganz klar, dass ich aus einer Leiche, bei der sichere Todeszeichen sind, keine Organe verpflanzen lässt. (9:50)
Man muss also auf einem noch lebenden Körper die Organe entnehmen. (10:15)

Siehe: Todesverständnis, Todeszeichen

Und dieser Hirntote – für mich bleibt er nach wie vor ein Patient – ist also höchstens ein Patient, der im Sterben begriffen ist, auf keinen Fall ein Toter, und wir werden noch Patienten sehen, die wieder gesund geworden sind. (10:25)

Siehe: Todesverständnis, lebende Hirntote

Wobei, die Überprüfung versuchen sich eigentlich auf diesen Hirnstamm beschränkt. Da wird uns immer erzählt, ja, wir haben den sicheren Hirntod, in England haben nur den Hirnstammtod. Aber auch bei uns wird nur der Hirnstamm überprüft. Und mehr ist auch nicht verlangt. (11:00)

Siehe: HTD

Das Zwischenhirn aber, was da so Grün ist, das wird in der Hirntoddefinition gar nicht erwähnt, und das auch wohl mit gutem Grund, denn da sind noch die Funktionen vorhanden, im Zwischenhirn. (11:20)
Das Zwischenhirn beherbergt die Kreislaufregulation, das Kreislaufregulationszentrum, das Temperaturregulationszentrum, die ganzen Zentren für die Regulation der vegetativen Regulation, d.h. also für den Darm, für den Magen, für all diese Funktionen. Und auch die hormonelle Regulation, d.h. also Schilddrüsenhormon, Nebennierenhormon. Von da oben werden praktisch die sogenannten Realisinghormone produziert, die dann die Schilddrüse und die Nebenniere anregen, Hormone zu produzieren. Und das alles funktioniert noch. (11:40)

Siehe: Zwischenhirn

Die sogenannten Hirntoten haben noch Blutdruck, sie haben eine spontane Herztätigkeit, sie haben regulierte Körpertemperatur, sie scheiden aus, sie haben Stoffwechselvorgänge, es findet Blutbildung, Blutgerinnung statt, sie können auch Durchfall oder Verstopfung bekommen, sie können noch Antikörper bilden, sie können, wenn sie einen Infekt haben, wieder gesund werden, sie haben Rötungen, Hautrötungen, sie schwitzen, sogenannte vegetative Reaktionen, und die Muskeln kontrahieren sich. Da wird immer erzählt, das sind Reflexe. Reflexe sind eine von außen, also wenn ich von außen einen Reiz setze, die Antwort eines Muskels. (12:45)

Siehe: Leben der Hirntoten

Hirntote bewegen sich. Die liegen also im Bett und bewegen sich. Wir haben also mal mit einer Intensivschwester gesprochen, und das wird auch von anderen bestätigt, die hatte also das ganz furchtbare Erlebnis, dass ein sogenannter Hirntoter ganz langsam die Arme gehoben hat und ihr auf die Schulter gelegt hat und sie hinterher wieder runtergetan hat. Das ist ein Reflex. Das war eine richtige Bewegung. (13:40)

Siehe: spinale Reflexe

Und hirntote Frauen können also Kinder austragen. Da wird auch von Münchner Neurologen, u.a. von Frau Förderreuther gesagt, das macht alles nur die Plazenta. Die Plazenta allein kann gar nichts machen. Auch die wird praktisch vom Zwischenhirn durch diese hormonellen Regulationen, durch diese Realisinghormone wird auch die wieder beeinflusst, also man kann nicht einfach eine Plazenta nehmen und dann vielleicht irgendwo einen Kasten dran hängen und sagen, jetzt wächst da ein Kind. (14:05)

Siehe: schwangere Hirntote, Zwischenhirn, Plazenta

Und hirntote Männer haben noch Erektionen und zwar eben, wie Frau Matthis immer sagt, nicht nur einmal, sondern auch regelmäßig. Und zwar je nach dem, ... wenn eine attraktivere Pflegerin kommt, kann es zu einer Erektion kommen im Gegensatz zum Pfleger oder so. Die scheinen somit mitzubekommen, wer sie pflegt. (14:35)

Siehe: Leben der Hirntote, spinale Reflexe
Da Hirntoten alle Wahrnehmung erloschen sind, kann kein Hirntoter zwischen einer attraktiven Pflegerin und einem Pfleger unterscheiden.

Und weltweit gibt es schon 37 Todesdefinitionen. (15:30)

Siehe: Todesdefinition

Und dann hat er bei Patienten festgestellt, dass also z.B. Kinder, die frühzeitig hirntot erklärt waren, und die Eltern hatten also nicht erlaubt, dass die Maschinen abgestellt werden, die haben sich dann ganz normal entwickelt. Die haben z.T. 14 Jahre gelebt. Also einer ist sogar in die Pubertät gekommen. Also auch das ist möglich. (16:00)

Siehe: Alan Shewmon, Pubertät

Troug, von der Medical High School, sagt, wir brauchen Organe, sie sind zwar nicht tot, die Leute, aber wir verlangen dann ein justied killing. Ich denke, das ist wenigstens ehrlich. (16:45)
Wenn man bei uns auch so ehrlich wäre, dann würde man, klar, dann würden die Leute schon sehr überlegen, ob sie Organspender sein wollen oder nicht. (17:00)

Siehe: Robert D. Truog

Es ist so, dass das Gehirn praktisch eine Minderdurchblutung bis zu 20% schadlos überstehen kann. Aber ab 50%, d.h. wenn nur noch die Hälfte der Durchblutung da ist, schaltet das Gehirn einfach ab, ist stumm. Ich denke, das ist ein Schutzmechanismus, dass es einfach keine Reize mehr annimmt, dass es stumm ist. Und dass ich in dem Zustand dann natürlich auch Reflexe überprüfen kann, so viel ich will, das Gehirn antwortet nicht. Während der Patient wirkt, also das wäre, rein praktisch würde man dann sagen, das ist der Hirntod. Wenn also in diesem Bereich zwischen 20 und 50% sonst nichts weiter passiert und die Durchblutung wieder in Gang kommt, kommen dann praktisch die Reaktionen wieder, also wenn die Durchblutung wieder über 50% ist, kommen dann auch diese Reaktionen wieder. Das heißt aber, man darf solch einen Patienten auch keine weiteren Stress und keinen weiteren Schaden zufügen. Also in diesem Zustand hat er keine Reflexe, ist im tiefen Koma, aber das Hirngewebe kann sich noch erholen. (18:10)

Siehe: Minderdurchblutung, Durchblutungsstopp, HTD
Hirntote haben keine Hirndurchblutung und dennoch haben sie spinale Reflexe.

Man hat festgestellt, schon 1996 haben japanische Wissenschaftler das schon veröffentlicht, dass also nur durch Unterkühlung die Patienten wieder gesund werden. (19:35)

In Deutschland wurde dies schon in den 1960-er Jahren publiziert. Siehe: Hypothermie, Reanimation des Gehirns

Die hat auch gesagt bekommen: Wenn wir an die ran wollen, die hat auch mit den großen Transplanteuren wie Pichlmayr persönlich geredet, dann erwärmen wir den Körper. Das heißt also, es wird genau das Gegenteil von dem getan, was dem Patienten noch nützen könnte. (20:15)

Die wärmende Decke hält den Körper auf ca. 37°C. Dies wird nach der Feststellung des Hirntodes getan, damit die Organe keinen Schaden nehmen. - Nach einer 'erfolgreichen' Reanimation wird seit Jahrzehnten der komatöse Patient standardmäßig immer für 24 auf 33°C Körpertemperatur abgekühlt, um dem Gehirn die Chance zu geben, sich zu erholen. Bei primärer Hirnschädigung bringt diese Hypothermie keinen Nutzen.

Wie sähe jetzt die optimale Behandlung eines solchen Patienten aus? Der müsste unterkühlt werden, es müsste eine Druckentlastung gemacht werden ... also eine Bohrung gemacht. Das haben schon die alten Inkas gewusst. Es wird heute scheinbar wenig gemacht. Und die Hormone muss man substituieren. Und sehr früh mit der Rehabilitation anfangen, am besten schon auf der Intensivstation. (21:55)

Alles Lebensrettende wird auf der Intensivstation getan.[“Anm.“ 1]

Wenn ich überlege, Hirntoddiagnostik ja oder nein, dann ist das auf jeden Fall noch ein lebender Patient, bevor ich überhaupt diagnostiziere. Das heißt, alles, was ich an dem Patienten mache, muss ich den eigentlich auch aufklären und muss dafür eigentlich auch die Einwilligung haben. Also, wenn er nicht selbst einwilligen kann, dann müsste ich eigentlich die Angehörigen aufklären, was ich da jetzt mache und muss von denen die Einwilligung haben, obwohl die eigentlich gar nicht entscheiden dürfen, weil es da auch Sachen gibt, die dem Patienten auch praktisch schaden. (23:45)

Zur Feststellung des Todes – auch des Hirntodes – muss keine Einwilligung eingeholt werden, denn es ist seit Ende des 20. Jh. Aufgabe des Arztes, den Tod eines Menschen festzustellen.

Es werden auf jeden Fall starke Schmerzreize ausgelöst, es wird der Würgereflex. Man versucht ihn auszulösen. Man wird mit eiskaltem Wasser gespült, was dann auch zu Schwindel führen kann, was sehr gefährlich sein kann. (24:20)

Siehe: HTD

Wenn ich also einem Patienten, der eh schon in diesem schlechten Zustand ist, ja auch noch das Atropin gebe, vor allem, eigentlich, diese lichtstarre Pupille wird ja wiederum interpretiert als Zeichen, dass er hirntot ist, also eigentlich ein Unding, was man da macht. (25:45)
Und das Wichtigste und Schlimmste, das man da macht, das ist ein Test, der zwingend vorgeschrieben ist. Das ist der sogenannte Apnoe-Test. Das heißt, man nimmt also den Patienten für 10 Minuten von der Beatmung ab, und dadurch steigt Kohlendioxyd an. Kohlendioxyd ist der größte Atemanreiz. Das hat also, ab einem bestimmten Punkt so ab 60 mm Hg, sagt man, müsste eigentlich ein Atemreflex kommen. Und wenn das nicht der Fall ist, dann sagt man, o.k., der ist hirntot. Was aber eigentlich auch Unsinn ist, wie gesagt, man müsste eigentlich diesen Patienten einfach auch Zeit lassen. (26:10)

Siehe: Apnoe-Test

Wie gesagt, wenn ich natürlich den Patienten frisch auf der Intensivstation habe, kann ich nicht sagen, der wird wieder, der wird nicht. Ich muss dem Patienten einfach diese Zeit lassen, und darf ihn nicht weiter schädigen. Aber durch diesen Apnoe-Test kann es natürlich auch zu einem Blutdruckabfall kommen. Es kommt auch zu einer Übersäuerung des Blutes, und dadurch wiederum wird das Hirnödem auch wieder verstärkt, d.h. also der Hirndruck nimmt weiter zu und der Patient wird dadurch geschädigt, und der Blutdruck wird dadurch weiter reduziert. Es wird immer sehr schön von der Dr. Förderreuther, hier von der Neurologie, immer wieder gesagt: Und der Hirndruck steigt und steigt und steigt und dann, das ist klar, wenn der Druck irgendwann so hoch ist, dass der systolische Druck im Gehirn überschritten ist, dann geht natürlich nichts mehr durch. Aber da muss ich vorher einsetzen und darf nicht dabeistehen und warten. (26:55)

Kein Intensivmediziner wartet untätig ab, dass der Hirntod eintritt. Es wird immer versucht, das Leben der Patienten zu retten und seine Gesundheit wieder herzustellen. Meist gelingt das auch. Aber wenn die Schädigung des Gehirns schon bei der Einlieferung so schwerwiegend ist, dass der Hirntod unvermeidbar ist, dann kann der Hirntod nicht vermieden werden.

Er ist zwingend vorgeschrieben. Er ist gefährlich. Und eigentlich müsste der Patient dazu zustimmen. (28:15)

Für die Feststellung des Todes – auch des Hirntodes – bedarf es keiner Zustimmung.

Was vielleicht etwas aussagekräftiger sein könnte, wäre das fMRT oder die PET-Untersuchung ... Aber es gibt auch Patienten, nachgewiesener maßen, bei denen alle diese Untersuchungen gemacht wurden, die auch dem Hirntod entsprachen, und die trotzdem wieder gesund geworden sind. Ein Fall davon ist der ... Dunpled. Da sind sogar die ganzen Sachen im Internet zu finden, auch die Untersuchungen. Also der ist mittlerweile wieder kerngesund. (29:05)

Siehe: lebende Hirntote

Und beim EEG wird zumal die obersten Millimeter der Hirnrinde erfasst. Ansonsten wird das Kleinhirn nicht überprüft. Und wie gesagt, das Zwischenhirn funktioniert eh noch. Und es wird eigentlich nur der Hirnstamm überprüft. Und das ist ein falsches uns in Sicherheit wiegendes. (29:40)

Siehe: EEG, Zwischenhirn, Hirnstamm

Also, die Hirntoddiagnose ist nicht sicher. (30:00)

Siehe: Sicherheit

Ich habe dann mal , weil ich in Rom bei einem Kongress den Professor Tallar aus Polen kennengelernt habe, der also über 500 Patienten aus dem Koma geholt hat, und bei mehr als der Hälfte hat man nach den Organen gefragt. Und wie gesagt, die Hirntoddiagnostik ist in Polen genauso sicher und unsicher wie in Deutschland und umgekehrt. (31:15)

Siehe: Tallar

Und wenn man dann ein bisschen schaut, in der Literatur, man findet wieder Fälle, also die Leute, die für hirntot erklärt waren und die alle wieder zu sich gekommen sind, unter anderem diese junge Dame, die war eine Patientin von Professor Tallar, ich habe sie selber erlebt. Sie hatte mit 11 Jahren einen Radunfall und mittlerweile hat sie Abitur und ist kerngesund. Und dieser junge Mann, auch ein Patient von Professor Tallar, hat als einziger eine leichte, das war damals, das ist inzwischen wahrscheinlich auch weg, einige Einschränkungen in der Halswirbelsäule. (32:10)

Siehe: lebende Hirntote

Das ist der junge Mann, der auch durch die Presse ging. Auch dessen Organe wollte man haben. Und zu dem Zeitpunkt hatte er noch eine leichte Parese im Arm, aber ich denke, das ist ja kein Grund, dass man deswegen gleich tot sein müsste. (32:55)

Siehe: Todesverständnis

Dann wird noch immer argumentiert, wir müssen auf jeden Fall diese Hirntodfeststellung machen. Wir müssen ja wissen, ob die Maschinen abgestellt werden oder nicht. Für eine Therapiebegrenzung bei einem Schwer-Schädel-Hirn-Verletzten braucht man keine Hirntoduntersuchung. Auch das wurde von der Bundesärztkammer bestätigt. Also diese Hirntoduntersuchung muss nur gemacht werden, wenn es um Organspende geht und ich rate Ihnen allen, wenn Sie keine Organspender sein wollen, schreiben Sie in Ihren Nicht-Organspenderausweis, dass Sie die Hirntoddiagnostik verbieten, dass Sie vor allem den Apnoe-Test verbieten. (33:35)

Therpiebegrenzung ist kein Therapieende, wie es nach Feststellung des Hirntodes erfolgt. Siehe: Worms

Und wenn das gemacht ist, und Sie als hirntot befunden worden sind, dann sind Sie offiziell eine Leiche. Und da können Sie auch noch so sehr lebendig sein, die Krankenkasse bezahlt nicht mehr. Auch diesen Fall haben wir schon erlebt. Der war auch schon im Fernsehen, ... in Worms. Die Angehörigen sollten, ich weiß nicht, über 200.000 Euro bezahlen für die Behandlung der Leiche. Interessanter Weise ist der Tagessatz für die Behandlung der Leiche höher gewesen als der für die Behandlung vorher. Als noch keine Hirntoddiagnostik war. (34:15)

Siehe: Worms

Was wir auch noch wissen müssen, dass schon, wenn bloß der Verdacht auf Hirntod besteht, das heißt, wenn also noch gar nicht diese Untersuchung gemacht wird, dass dann schon dem Patienten sämtliche Schmerz- und Beruhigungsmittel entzogen werden müssen, denn es muss ganz ganz sicher sein, dass bei der Hirntoduntersuchung, dass er keine Schmerz- und Beruhigungsmittel bekommen hat. Andererseits sind diese Schmerz- und Beruhigungsmittel für den Patienten lebensnotwendig, weil zur Behandlung des Hirnödems das einfach vorgeschrieben ist. Jetzt stellen Sie sich vor, jetzt besteht nur der Verdacht, es ist noch gar nichts untersucht, dann bekommt man schon keine Schmerz- und Beruigungsmittel mehr, und es wird billigend in Kauf genommen, dass dadurch der Hirndruck weiter ansteigt und sich dadurch der Zustand des Patienten verschlechtert. (34:50)

Vor Absetzung der Schmerz- und Beruhigungsmittel ist schon eine Reihe von Voruntersuchungen gelaufen. Meist ist mind. ein CT gemacht worden, auf dem die Massenverschiebungen im Gehirn zu sehen sind. Es wird auch alles versucht, die Hirnschwellung zu minieren. Erst wenn von Hirntod auszugehen ist und eine HTD durchgeführt werden müssen die Schmerz- und Beruhigungsmittel abgesetzt werden.

Wir müssen uns, wenn wir in Urlaub fahren, eigentlich erkundigen, wie sieht es in dem jeweiligen Land aus, und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Also in Österreich muss man sich in Wien in der Stubenstraße in ein Widerspruchsregister eintragen lassen. Angeblich müssen die Krankenhäuser da nachfragen. Ich habe es auch für die Familie gemacht und ich habe lange auf Bestätigung gewartet und habe dann mal nachgefragt, ich habe gesagt, ja eigentlich wollten wir die nächste Woche nach Österreich fahren, und warum ist das noch nicht da. Ja, das ist noch nicht beim Chef. ... der ist im Urlaub. Ja, was ist, wenn uns was passiert? Ja, dann ist das ihr persönliches Pech. Dann bin ich etwas fuchtig geworden und dann bekam ich die Bestätigung. (37:55)

Siehe: Widerspruchsregelung, Österreich

Was es dann noch gibt, den Notstandparagraphen, auch bei uns im Gesetz. Das heißt, also man kann auch eine Organentnahme machen, ohne überhaupt zu fragen. ... Wer hat das schon einmal gemacht? Herr Professor Nagel, auf den wir nachher auch noch kommen. Er hat also auf dem ökumenischen Kirchentag sich damit gebrüstet, dass er das schon einmal gemacht hat, weil er das Organ brauchte. Ich meine, im Grunde ist immer Notstand. Wenn jetzt 11.000 warten, dann kann ich ihn immer konstruieren, den Notstand. Also er hat es schon gemacht. Es stand in der Zeitung. Kein Mensch hat darauf reagiert.
(39:40)

Siehe: Notstandsparagraph, Nagel

Die Bundesärztkammer ... eigentlich haben die gar nichts zu befinden. Also könnte auch der Dackelzustellverband oder so, sich solche Dinge rausnehmen. (40:40)

Siehe: BÄK, TPG

Dann die Deutsche Stiftung Organtransplantation.

(41:00)

Siehe: DSO, ET


Anhang

Anmerkungen

  1. Die Antwort auf die Frage, ob es gesichert sei, dass es aus dem Hirntod kein Zurück gibt.
  2. bei rund 350 Mio. Euro für die Immunsuppressiva der Transplantierten im Jahr 2017 (siehe: Kosten) und rund 90.000 Transplantierten in Deutschland, belaufen sich die jährlichen Kosten eines Transplantierten im Durchschnitt auf knapp 4.000 Euro. Damit liegen die durchschnittlichen Kosten um eine 10-er-Potenz unter den von Walter Ramm angegebenen Kosten.

Einzelnachweise


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