Dopamin

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Dopamin (PIH = Prolactin Release-Inhibiting-Hormon) ist ein Kunstwort aus DOPA und Amin. Es ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine und ein wichtiger, überwiegend erregender Neurotransmitter. Es wird auch PIH (Prolactin-Inhibiting Hormone) bzw. Prolaktostatin genannt.

Im Volksmund gilt Dopamin als Glückshormon. Die psychotrope Bedeutung des Dopamins wird allerdings hauptsächlich im Bereich der Antriebssteigerung und Motivation vermutet.

Dopamin ist ein Katecholamin. Es wird aus der Aminosäure Tyrosin über die Zwischenstufe DOPA synthetisiert. Aus Dopamin können u.a. Noradrenalin und Adrenalin gebildet werden. Dopamin agiert als Neurotransmitter im peripheren als auch zentralen Nervensystem. Im ZNS ist es in verschiedenen Aufgaben involviert, z.B. bei kognitiven, lokomotorischen und cardiovaskulären Funktionen. Außerdem hat Dopamin Einfluss auf die endokrine Sekretion, Emotionen und Affekte. Einen Störung des Dopaminsystems kann bei verschiedenen Krankheiten wie beim [Morbus Parkinson]], der Chorea major/Hungtington und der Schizophrenie beobachtet werden.[1]

Dopamin beeinflusst höhere kognitive Funktionen im PFC wie das Arbeitsgedächtnis. Eine Verminderung der kognitiven Leistungen des PFC bei Aufgaben, die zeitlich verzögert gelöst werden müssen, konnte bei einer Dysfunktion des PFC, seiner corticostriatalen Efferenzen oder des Striatums beobachtet werden. "Die Läsion dopaminerger Afferenzen des PFC, die eine verminderte Aktivität des Dopamin-Systems in diesem Bereich zur Folge hat, führte ebenfalls zu verminderten Leistungen bei Antwort-verzögerten Aufgaben, während Leistungen bei Aufgaben, die nicht unterbrochen werden, nicht beeinflusst wurden."[2]

"Man geht heute davon aus, dass eine optimale Stimulation des dopaminergen Systems notwendig ist, um maximale kognitive Leistungen zu erreichen. Eine Über- und Unterstimulation des Dopaminsystems führt zur Beeinträchtigung kognitiver Funktionen."[3]

"Dopamin (DA) weist zahlreiche Initeraktionen mit anderen Neurotransmittern auf, so konnten Wechselwirkungen mit Noradrenalin (...), GABA (...), den Exzitatorischen Aminosäuren AMPA, Kianat und NMDA (...), Adenosin (...), ATP (..), Acetylcholin (...), Serotonin, Opiaten u.a. (...) nachgewiesen werden. Außerdem wurden Interaktionen zwischen den einzelnen DA-R beschrieben.[4]

Ein Grund für Parkinson ist die unzureichende Produktion von Dopamin, einem Botenstoff, der für die Funktion der Basalganglien notwendig ist. Dopamin spielt auch als Überträgersubstanz im Belohnungssystem eine wichtige Rolle, nicht nur bei der Entstehung von Freude und Glück."[5]

"Aber durch Dopamin wird nicht nur die körperliche Beweglichkeit verbessert. Es hat noch eine zweite, mindestens ebenso wichtige Funktion: Dopamin hält als Übertratungssubstanz zwischen den Nervenzellen das Glücks- und Belohnungssystem unseres Gehirns in Schwung. Es ist schlichtweg die Sprache des Glücks.[6]

Mehr Dopamin im Gehirn bewirkt schnellere Gedankengänäge, erhöht den Antrieb und die Lust, sich zu bewegen, hebt die Lebensfreude und das Wohlbefinden. Dopaminmangel führt zu Schlaf- und Riechstörungen, führt zu Lustlosigkeit und Depression.[7]

Dopaminrezeptoren

Es gibt unterschiedliche Typen von Dopaminrezeptoren, die von D1 bis D5 durchnummeriert sind. Die D2-Rezeptoren sitzen vorwiegend im Bereich des Nucleus accumbens und anderen Strukturen des Glücks- und Belohnungssystems. "Seine Stimuulation führt zur Aktivierung des Glück- und Belohnungssystems und der Empfindung von Freude und Glück."[8]

"Untersuchungen von Mohamed Kabbaj aus Florida aus dem Jahr 2013 zeigen, dass die Dichte der Rezeptoren für Oxytocin und Dopamin durch den langwierigen Sex im Nucleus accumbens zunimmt und verstärkt Bindungsgefühle entstehen, die sexuelle Treue unterstützen."[9]

Kenneth Blum fand heraus, dass D2-Rezeptoren, äähnlich wie Augen- oder Haarfarbe, in unterschiedlichen Variationen vererbt werden und dadurch gegenüber Dopamin unterschiedlich empfindlich sind.[10]



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Siehe: Susanne Thümmler: Elektrophysiologische Untersuchungen im Präfrontalen Cortex der Ratte. (med. Diss.) Leipzig 2002, 21.
  2. Susanne Thümmler: Elektrophysiologische Untersuchungen im Präfrontalen Cortex der Ratte. (med. Diss.) Leipzig 2002, 27.
  3. Susanne Thümmler: Elektrophysiologische Untersuchungen im Präfrontalen Cortex der Ratte. (med. Diss.) Leipzig 2002, 28.
  4. Susanne Thümmler: Elektrophysiologische Untersuchungen im Präfrontalen Cortex der Ratte. (med. Diss.) Leipzig 2002, 29.
  5. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 59.
  6. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 102.
  7. Siehe: Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 110.
  8. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 291.
  9. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 306.
  10. Siehe: Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 291.