PAS 2012

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

2012 Scripta varia 121

Vom 08.-10. November 2012 tagte eine Arbeitsgruppe zum Thema Hirntod. Im Abschlusspapier Neurosciences and the Human Person: New Perspectives on Human Activities (Neurowissenschaften und der Mensch: Neue Perspektiven für menschliche Aktivitäten). Darin heißt es:[1]

Die Entdeckung der Gehirnmechanismen des Bewusstseins ist nicht nur ein intellektuelle Übung. Unsere Forschung ist stark motiviert durch die Notwendigkeit, Klinikern bessere experimentelle und konzeptionelle Werkzeuge zur Verfügung zu stellen. Jedes Jahr verlieren Tausende von Patienten aufgrund von Schlaganfall, Kopftrauma oder Hypoxie das Bewusstsein. Die aktuelle klinische Klassifikation unterscheidet mehrere Zustände:
  • Hirntod: vollständige und irreversible Abwesenheit der Gehirnfunktion, gekennzeichnet durch das dauerhafte Fehlen eines nachweisbaren Elektroenzephalogramms (EEG) und von Hirnstammreflexen, die nicht durch Hypothermie oder Drogen erklärt werden können.
  • Koma: Längerer Verlust der Fähigkeit, erregt zu werden, typischerweise begleitet von langsamem EEG und einer variablen Erhaltung der Reflexe von Hirnnerv und Hirnstamm.
  • Vegetativer Zustand: konservierter Schlaf-Wach-Zyklus, jedoch mit völligem Mangel an Reaktionsfähigkeit und freiwilligem Handeln.
  • Minimal bewusster Zustand: Vorhandensein von seltenen, inkonsistenten und begrenzten Werten. Anzeichen von Verständnis und freiwilliger Reaktion.
  • Locked-in-Syndrom: vollständig erhaltenes Erwachen und Bewusstsein, jedoch mit vollständiger oder nahezu vollständiger Unfähigkeit, es aufgrund von Lähmungen zu melden (Augenbewegungen können erhalten bleiben). (Seite 91)
Diese philosophische Konzeption, insbesondere die zentrale Frage nach der Beziehung zwischen Gehirn und Seele, löste intensive Diskussionen unter den an der Arbeitsgruppe beteiligten Wissenschaftlern und Philosophen aus. ... Aus der Perspektive der am Treffen anwesenden Neurowissenschaftler könnten autonomes Handeln und Selbstbehauptung ausschließlich aus den spontanen Mustern der Gehirnaktivität entstehen, die sich automatisch organisieren, um interne Modelle und Motivationen zum Handeln bereitzustellen, einschließlich moralischer Operationen (Verhalten und Emotionen). ... Beide Perspektiven sind sich jedoch einig, dass "das Gehirn als neuronale zentrale Triebkraft der Existenz fungiert" und dass "der Hirntod der Tod des Einzelnen ist", wie in der Erklärung der Päpstlichen Akademie „Why the Concept of Death is Valid asa Definition of Brain Death“ (2008) heißt. (Seite 310)


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise