Diabetes insipidus

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Der Diabetes insipidus ist eine angeborene oder erworbene Krankheit, die durch eine vermehrte Urinausscheidung (Polyurie) und ein gesteigertes Durstgefühl (Polydipsie) mit vermehrtem Trinken charakterisiert ist.

Beim Diabetes insipidus centralis (Syn. Diabetes insipidus neurohormonalis) ist die Ursache ein Fehlen oder eine unzureichende Produktion des antidiuretischen Hormons ADH im Hypothalamus, ein fehlender Transport des ADH vom Hypothalamus über den Hypophysenstiel in die Hypophysenhinterlappen oder ein Fehlen der Speicherung oder eine ausbleibende Sekretion des ADH im Hypophysenhinterlappen.


Diabetes insipidus bei Hirntod

Stirbt der Hypophysenvorderlappen ab, werden dort keine Hormone (z.B. ADH) mehr produziert. Die letzten vorhandenen Hormone entfalten, noch bevor die wirken können, da sie abgebaut werden (z.B. über Proteolyse). Die fehlenden Hormone haben je eigene Auswirkungen:

  • Fehlendes ADH
    Durch das fehlende ADH wird in den Sammelrohren[Anm. 1] keine (bzw. weniger) Wasser-Rücktransporter (Aquaporine) eingebaut. Dadurch wird Wasser nicht mehr zurückgewonnen. In Folge dessen scheidet der Körper mehr Wasser als sonst aus, die Diurese steigt. Es liegt damit eine Diabetes insipidus centralis vor. - Durch Verabreichung von ADH kann man Diabetes insipidus centralis behandeln.

Fehlt dem Körper ADH, führt es in der Niere zu einer extrem gesteigerten Urinauscheidung ("Wasseruhr" = Diabetes insipidus von bis zu über 20 Litern pro Tag. Diabetes insipidus gehört daher zu den charakteristischen Begleitsymptomen nach Eintritt des Hirntodes.[1]


Anhang

Anmerkungen

  1. Letzter Abschnitt des Nierensystems auf dem Weg der Rückgewinnung von zuvor ausgeschiedenen Stoffen.

Einzelnachweise

  1. Hans-Peter Schlake, Klaus Rosen: Der Hirntod als der Tod des Menschen. 2. Auflage. Neu-Isenburg 2001, 22.